
Dikanda
Szczecin, West Pomeranian Voivodeship, Poland | INDIE
Music
Press
Kaufungen. Die polnische Band Dikanda konnte einem wirklich leid tun. Erst stand sie zwei Stunden im Stau, dann musste das im Hof der Kaufunger Stiftskirche geplante Konzert wegen Regens kurzfristig in die Zehntscheune verlegt werden, und das Baby von Sängerin Ania Witczak war genervt. Doch schon mit dem ersten Ton jagte man die Müdigkeit aus dem Fachwerk-Tempel der ländlichen Gemütlichkeit, meisterte den soundtechnischen Kaltstart mit Bravour und ließ bis zum letzten Akkord nicht locker. Ein weltmusikalisches Starensemble mit einer gehörigen Portion Frauenpower, einem siebten Sinn für Klangästhetik und einem Rhythmusgefühl, mit dem man Kriege beenden könnte. Dass Musik und Tanzen so viel mit Frieden und Liebe zu tun hat, strahlte durch jedes Fenster der intensiv ausgestalteten Kompositions-Architektur von Dikanda. Da kreisten die Hüften, ausladender Ohrschmuck schwang zu vertrackten Taktformen, und die hohen Frequenzen des weißen Gesangs (speziell in Polen, Bulgarien und Russland verbreitete Vokaltechnik) ergossen sich kraftvoll über die dynamischen Arrangements. Traditionsverbundene Gitarrenakkorde (einfühlsam: Piotr Rejdak), auf altem Instrumentarium getrommelte Polkabeats (souverän: Daniel Kaczmarczyk) und voranschreitende Kontrabassläufe (wichtig: Grzegorz Kolbrecki) lieferten die Basis für die Sängerinnen Kasia Bogusz und Kasia Dziabak, die auch mit der Violine magische Akzente zu setzen wusste. Mittendrin und mit einem Akkordeon bewaffnet dominierte Ania Witczak die Bühne. Sie war ständig am Lachen, hatte deutsche Kurzübersetzungen ihrer Texte parat und faszinierte mit einer temperamentvollen Ausstrahlung. Viel Applaus der 150 Gäste.
- Andreas Köthe, HNA, 23.05.09
Liebe, Leidenschaft, Emotionen vermittelte die Gruppe. Mit dem Besten, was dem Balkan, der Türkei und Nordafrika zu bieten hat. Aus diesem riesigen Topf bediente sich die Band, fügte Rhythmen, Melodien und Harmonien neu zusammen zu einem Mix, der wahrlich außergewöhnlich war und die durchweg sowieso schon gute Qualität der „Klangkosmos“- Konzerte deutlich übertraf. Die Besucher erlebten ein herausragendes Ereignis. Die sympathische und temperamentvolle Ania Witczak (Akkordeon und Gesang) vermittelte auch in ihren tapfer deutsch gesprochenen Ansagen die Leidenschaft für ihre Musik. Sie und ihre Mitstreiter ließen das Publikum daran teilhaben. Ania und Kasia Dziubak (Geige, Gesang) standen zwar im Vordergrund, die drei begleitenden Männer, Piotr Rejdak (Gitarre), Grzegorz Kolbrecki (Kontrabass) und Daniel Kaczmarczyk (Perkussion), waren jedoch nicht nur Beiwerk; sie trugen mit ihrer hohen musikalischen Präsenz erheblich zum Dikanda-Sound bei. Welche Brillanz in ihnen steckt, zeigte sich bei den Soli. Vor allem Piotr Rejdak hätte man gerne länger zugehört. Auch das Maultrommel-Solo von Daniel Kaczmarczyk hatte Verve, während Grzegorz Kolbrecki wegen Schlüsselbeinbruchs etwas gehandikapt war.
Kasia Dziubak oszillierte zwischen Teufelsgeigerin und der New-Wave-Ikone Laurie Anderson. Ihr heller Sopran stand in schönem Kontrast zur leicht heiseren Stimme Ania Witczak. Deren Akkordeon-Akkorde verstärkten den mystischen Charakter einiger Stücke.
Die Vielfalt des Repertoires war erstaunlich, ohne dass dabei der typische Sound verloren gegangen wäre. Ob Czardas, der Balkan-Hit „Ederlezi“ oder das jiddische „Der Rebbe tanzt“ – Spannungen bauten sich auf, die Intensität der Musik war fast mit Händen zu greifen. Das Publikum ging mit, es entwickelte sich eine wahrhaft geladene Atmosphäre.
Nach dem fast einstündigen ersten Teil folgte eine Pause. Ania Witczaks kleines Töchterchen forderte ihr Recht. Danach ging es noch beinahe anderthalb Stunden weiter mit mitreißenden Rhythmen, großartigen Melodien und Gesang in vielen Sprachen – von Polnisch über Russisch und „Dikandisch“, einer Kunstsprache, in der die beiden Frauen sangen.
Dikanda spielte Musik, die vor Leben sprühte – und zwar Leben in all seinen Facetten, mit all seinen Höhen und Tiefen. Ihre Musik hatte bei aller Fröhlichkeit und Traurigkeit Tiefe, war ehrlich und authentisch. Wahrlich: Die beste Band in der Welt.
- Martin Borck, Westfälische Nachrichten, 24.10.08
The concert on Fusion was not only the best concert I ever saw, but also one of the best music experiences of any kind I ever had. I'm completely blown away; it feels silly even to talk about it. I so hope we can make this concert into a tradition on every Fusion. - Wired Earp, 13.07.07
Was bei Eurem Konzert rüberkam, ist Kraft und Frieden, Lustigkeit und Selbstsicherheit, Freude und Traurigkeit zugleich - das ist DIKANDA. Ihr macht eine große Einigkeit unter den Menschen, die Euch zuhören. Elementare Musik! Ohne Show - mit Tiefe und Seele! Das Konzert neben der Kirche war magisch irgendwie und gab uns die Kraft, das Leben noch intensiver zu genießen! - Duo Jolka, Kiel, 10.08.07
Brackenheim - Die sechs Musiker sind keine Abordnung der 17 Hippies, auch wenn die drei Sängerinnen barfuss und in bestickten Röcken und bunten Tüchern das Podium der Kapelle im Schloss besteigen. Die Erinnerung an die Blumenkinder der 70er Jahre füttert auch die schlichte Deko im Hintergrund: ein Bild mit einer stilisierten Blume im Stil naiver Bauernmalerei. Nicht alles ist bunt. Im Sammelsurium der Instrumente nehmen in der zweiten Reihe die drei Männer Platz, dezent in Schwarz, wie Schattenfiguren hinter den Frauen. Ania Witczak greift zum Akkordeon. Die Frontfrau gibt Ton und Tempo an, entführt mit schamanistischem Gesang in die Urgründe der Musik. Begleitet von Grzegorz Kolbrecki am Kontrabass, Daniel Kaczmarczyk an der Perkussion und Piotr Rejdak an der Gitarre, geht der Balkan-Trip im Galopp durch die Wüste ostwärts. Bei schwermütigen Klängen zieht vor dem inneren Auge eine Karawane vorüber, macht in einer Räuberhöhle Station, in der die Luft schwanger ist von betörenden Düften und schummrigem Licht, bis ins ferne Indien. Immer wieder meldet sich solistisch die Teufelsgeigerin Kasia Dziubak zu Wort, lässt ihr Instrument aufheulen, zärtlich wimmern und schluchzen oder vor Freude jubeln und tremolieren. Dreistimmiger A cappella-Gesang, butterweich und glockenrein wie die legendären Bulgarischen Frauen. Kaczmarczyk springt ans Mikro, zirpt verwegen auf der Maultrommel, vom Tontechniker gesampelt. Es geht hoch her beim Zusammenspiel zwischen Ursprung und Moderne, zwischen alten Melodien und eigenwillig neuer Interpretation. Das Publikum zum Mitsingen der nicht ganz einfachen Refrains animiert, klatscht, tanzt und singt. Vielvölkerstaat Die Welt ist ein Vielvölkerstaat mit verwirrenden Dialogen, und wir tanzen auf dem Vulkan zur "Musik der besten Band der Welt", wie Dikanda selbstbewusst proklamiert. Dabei beherrscht das Sextett virtuoser Musiker nicht nur musikalisches Esperanto, es hat eine eigene Sprache entwickelt: dikandisch, abgeleitet von Dikanda. Ursprünglich nur ein klingendes Fantasiewort, bis die Musiker überrascht feststellten, dass es den Begriff tatsächlich gibt. In einem afrikanischen Dialekt bedeutet Dikanda in der Tat Familie - Leonore Welzin, Heilbronner Stimme, 01.12.2009
Die polnische Musikgruppe Dikanda gastierte bei Kultur im Bürgerhaus Mühlhausen. ..... Allen voran musiziert Ania Witczak, die am Akkordeon mit ihrer ausdrucksstarken Stimme und unheimlicher Bühnenpräsens die Zuschauer in ihren Bann zieht. Dazu gesellen sich Kasia Bogusz (Gesang), Kasia Dziubak (Geige, Gesang), Piotr Rejdak (Gitarre), Gregorcz Kolbrecki (Kontrabass) und Daniel Kaczmarczyk (Schlagzeug). Der Abend beginnt verhalten, fast beschaulich, niemand ahnt noch, was ihn an Emotionen, eingängigen Klängen, mitreißenden Melodien und musikalischem Feuerwerk erwartet. Am Anfang hört man nur die schweren, dunklen Atemzüge eines Akkordeons, sieht drei Frauen im sanften Scheinwerferlicht, hinter ihnen drei Männer mit unbewegten Minen. Die tiefen Klänge versetzen den Zuhörer umgehend in eine andere Welt, beruhigen die Gedanken, lassen den Alltag vergessen. Die Frau auf der Bühne mit ihrem Akkordeon vertreibt alle Hektik. Ganz langsam schleichen sich die Stimmen der beiden anderen Frauen in die ruhenden Akkorde ein, erst im Gleichklang, dann gehen ihre Wege auseinander, um sich später wieder zu finden. Der Gesang der Frauen wird langsam lauter, die Harmonien der Akkorde wechseln schneller, schleichend wird ein konkreter Rhythmus spürbar. Dann kehrt Bewegung in die drei Männer ein und bald darauf hört man die dumpfen Klänge ihrer Begleitinstrumente. Ania, die Frau am Akkordeon mit der wunderbaren Stimme und einer guten Portion Temperament erzählt Geschichten, vor allem von der Liebe und lüftet dabei ihr Erfolgsgeheimnis: Wir machen Musik, die vom Herzen, vom Kopf, von der Brust und vom Bauch kommt. So weit Dikandas wohl inszenierter Einstieg. Was ist eigentlich Dikanda? Welche Art von Musik macht die Gruppe? Der Name, den sich das Sextett vor mehr als zehn Jahren gab, war zunächst nicht mehr als ein wohl klingendes Fantasieprodukt, bis die Musiker selbst feststellten, dass es das Wort in einem afrikanischen Dialekt tatsächlich gibt und Familie bedeutet. Das ist bezeichnend für die Musik der polnischen Gruppe, die ihre Inspiration aus vielen musikalischen Traditionen und Volksmusiken schöpft. Da klingt die Musik des gesamten Balkans bis nach Griechenland durch, da fühlt man sich an türkische Tänze und arabische Weisen erinnert. Da spielt auch die unerschöpfliche Tradition der jüdischen Musik und der Musik der Zigeuner hinein. Zwischendurch hört man sogar afrikanische Trommelrhythmen und dennoch klingt Dikanda vor allem nach sich selbst. Liebe, Leidenschaft, Gefühle wie Freude und Melancholie vermittelt die Gruppe. Die sechs Musiker, allen voran die Sängerin und Akkordeonistin Ania Witczak, vermischen diese Einflüsse mit ihrer Fantasie und ihren Gefühlen und schaffen eine neue Kunstsprache, die mal slawisch, mal orientalisch klingt. Deutsch hat die Sängerin übrigens auch gelernt, was sie bei ihren herzerfrischenden Ansagen während des Konzerts offenbart. Die Musik von Dikanda fordert den ganzen Körper und versetzt ihn in Schwingung. Mal trumpft Ania temperamentvoll, übermütig auf, animiert zum Tanzen, dann versinkt sie tief in Sehnsucht und Melancholie, schließlich mündet das Ganze in einem echten Gassenhauer. Überhaupt lebt das ganze Konzert von diesem Spannungsbogen zwischen himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt oder wie es Ania selbst ausdrückt, vom Leben, wie es eben ist, mit allen Höhen und Tiefen, mit Weinen und Lachen, Fröhlichkeit und Trauer, Geburt und Tod. Es steckt schon eine große Stimmgewalt in der Stettiner Sängerin Ania, die zusammen mit ihren Mitsängerinnen Kasia Dziubak und Kasia Bogusz wie ein bulgarischer Frauenchor klingt. Der Gesang der drei Frauen ist unglaublich kräftig und farbig. Innerhalb der Band bilden sie manchmal ein eigenständiges Trio: Sie werfen sich sozusagen wechselweise die Bälle zu, steigern sich gegenseitig im Spannungsaufbau der Musik. Frage- und Antwortspiel beherrschen oft die Lieder. Als wahre Teufelsgeigerin entpuppt sich Kasia: Sie spielt ihre Geige in durchaus klassischer Manier, aber keinesfalls in klassischer Langweiligkeit: Da krächzt und röchelt die Geige, da rutscht ein Glissando über die Saiten wie ein Schrei. Kasias Geige singt. Eine unglaubliche technische Leistung ist auch ihr dauernder Wechsel vom Geigenspiel zum Gesang. Ein fast blindes Verständnis füreinander, das ist das Rezept dieser Musikgruppe. Alles läuft über den Blickkontakt. Selbst die drei Frontfrauen drehen ihre Köpfe und spielen oft zur Seite und das, ohne den Kontakt zum Mikrofon zu verlieren. Daniel fixiert des Öfteren seinen Kollegen am Bass und bildet mit ihm eine rhythmische Einheit, Ania gibt per Körpersprache Signale an alle, auf diese Weise animiert sie auch das Publikum. Die Einsätze kommen ohne Ausnahme mit einer sagenhaften Genauigkeit. Schlagzeuger Daniel mit Hut - sofort als polnischer Musiker zu erkennen- spielt rasant seine Darabouka. Es ist schon atemberaubend, seinen türkischen und nordafrikanischen Schlagtechniken zuzuhören. Daniel spielt aber nicht nur die verschiedenen Trommeln, um den linken Fuß trägt er ein Glockenband. Dann holt er plötzlich seine Maultrommel aus der Tasche und legt ein grandioses Solo plus Liedbegleitung hin, um das polnische Element von Dikanda zu dokumentieren. Gregorcz Kolbrecki spielt seinen Bass unglaublich präzise und unterstützt Anias Akkordeon derart gut, dass beides manchmal kaum zu trennen ist. Seine Rhythmik ist ein Genuss. Er steht ganz ruhig da und bringt trotzdem seine Umgebung zum Swingen. Sein Bass bringt kräftige Töne hervor, sticht aber aus dem Gesamtklang nicht heraus. Die meisten Songs bestechen nicht nur durch schöne Melodien, sondern auch durch immer wieder wechselnde Rhythmen. Die spielerische Leichtigkeit macht deutlich, dass hier echte Virtuosen am Werk sind. Das Publikum ließ sich bei Kultur im Bürgerhaus durch Charme und Ausstrahlung von Dikanda über zwei Stunden hinreißen, erhielt mehrere Zugaben und bedankte sich mit frenetischem Applaus.
- Rudi Kramer, Rhein-Neckar-Zeitung, 17.11.09
Weltmusik mit Dikanda sorgt im Kulturhaus Osterfeld für gute Stimmung Pforzheim “.........Fraglos. Was das Sextett zu bieten hat, ist alles andere als herkömmliche, volkstümliche Musik. “Dikanda” hat es vielmehr geschafft, einen eigenen Stil zu entwickeln. Archaische Trommelklänge paaren sich dabei ebenso mit ergreifendem Satzgesang wie mit geradezu berauschend vorgetragenen Geigenspiel. Die mal engelhaft-schwebenden, mal markant-druckvollen Stimmen der drei Sängerinnen werden mit Bass-, Akkordeon- und Gitarrenklängen derart miteinander verwoben, dass es purer Ohrenschmaus ist, den zumeist von Liebe und Leidenschaft handelnden Liedern zu lauschen. Diese berichten von der Suche nach starken Männern und großen Emotionen. Volkstümliche Weisen aus vielen Kulturkreisen haben die Kompositionen von “Dikanda” beeinflusst. Mal sind es orientalische Klänge, die in ihrer Dynamik das Publikum zum Tanzen vor die Bühne locken, mal Stücke auf Basis baltischer oder osteuropäischer Weisen, die in die Ohren kriechen. Oder jene Titel, die ihren Ursprung in der Zigeunermusik haben sowie die Lieder, die in getragene Schwere und filigraner Leichtigkeit einerseits Melancholie und Traurigkeit, andererseits Freude und Fröhlichkeit transportieren, wie sie in jüdischen oder osteuropäischen Volksliedern zu finden sind. Ein Konzertabend, der mehr Zuschauer verdient gehabt hätte - Ralf Recklies, Pforzheimer Zeitung, 14.11.09
Discography
"Muzyka czterech stron wschodu" (2000)
"Jakhana, Jakhana" (2002)
"Usztijo" (2004)
"Ajotoro" (2008)
Photos



Bio
Dikanda in one of the African's dialects stands for family. This is directly connected with the group's spirit - they live and work as if it was a small, loving family.
The group was founded in 1997 in Szczecin, Poland. Passion for the traditional music and hard work let them create their own style and original sound.
Their acoustic songs have been inspired wholly by Oriental culture, Balkan folklore - Macedonian and Romanian. Typical Dikanda's style is creation of new words and meanings in composed songs.
So far they have released 4 albums, played hundreds of concerts, played on many significant European festivals. They were given numerous prices, including:
I Price at the Festival - Nowa tradycja in 1999 r.
I Price at the Festival - Eurofolk in 1999r.
III place at the Folk Phonogram of the Year for the record Jakhana Jakhana in 2002r.
The First Award and the Audience Award on Folkherbst 2004 festival in Plauen
Album of the year 2005 for Usztijo awarded by Folker magazine.
Dikanda's concerts are a unique journey round the music of the world, a spontaneous meeting full of energy, charisma, genuine passion, joy and emotion for the audience as well as the band itself.
They have played in India, Greece, and Russia and at the Montreux Jazz Festival. They achieved their popularity and great sympathy audience in many western-European countries (particularly in Germany, Austria, Switzerland and Italy).
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