Popular Damage
Berlin, Berlin, Germany | INDIE
Music
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Bei einem Remixbundle von Fukkk Offf und Beatshaker & Blender sollte unmissverständlich klar sein, in welche Richtung Popular Damage sich orientieren möchten. Was aber nicht zu den Eigenproduktionen passen mag, die zwischen Happy-Laune-Gefiepse und Zartgebratztem hin und her pendelt. Stärken werden dort deutlich, wo einmal nicht auf Breitbandelektronik gesetzt wird, aber diese Phasen haben Seltenheitswert. Der Eindruck bleibt, dass hier ein deutsches Äquivalent zu Crystal Castles, You Love Her Coz She’s Dead und Konsorten angepeilt wird, jedoch schon allein durch eine Mikrofonierung nicht gelingen will, die viel zu distanziert und zerbrechlich hallig dahinschwindet. - De:Bug
In the spirit of now, this EP from the Mancunian newcomers combines electro, pop and rock to produce eight indie-disco friendly cuts that come over like Ellie Goulding singing over some DFA demos. Ace electro-honk act Fukkk Offf provide a suitably sleazy remix. - The Crack
Am liebsten würde ich mich hinsetzen und alles noch mal ganz langsam von vorne erklärt bekommen. Pardon, aber einem alternden Herrn wie mir wird vor lauter Tempo und Farbe und Ungestüm schnell mal schwindelig im MySpace-Musikparadies.
Wie war der Name noch mal, Public Image Ltd.? Ach so, nein, Popular Damage - ganz ohne Limits. Klingt auch gut. Und hat, wie man hört, bereits die vierte EP in nur einem Jahr am Start. Höchste Zeit für eine kleine Notiz auch im Steinzeitmedium Musikzeitschrift. Die Release-Rhythmen sollen ruhig immer wahnwitziger werden, solange nicht auch der Hype-und-schon-wieder-vergessen-Rhythmus genauso Gummi gibt. Bei Popular Damage braucht man sich da keine Sorgen machen, denn trotz Veröffentlichungswut geht das umtriebige Berliner Trio an seine Musik nicht ran wie eine Horde Burn-out-Junkies. Das ist toller Jetzt-Pop mit ausgeklügelten Arrangements, die sich trotzdem fluffig ins Ohr schmiegen und da erst mal hängen bleiben.
Rätselhaft ist nur, warum sich der Titel "Top Hits Of The USA" so überseefixiert gibt, trifft es doch der kleine Sprung über den Ärmelkanal viel besser. Sängerin Nadine Raihani stellt ihren leicht affektiert britischen Akzent ins Spotlight, so schön wie zu besten Stone-Roses-Zeiten. Dazu malen New-Order-Synthies den Hintergrund rosig mit Melancholie aus. Trotzdem ist alles immer tanzbar wie EMF. Damit nähern Popular Damage bunten Electro-Punk endlich wieder der großen Popklassik. Ihr wisst schon, die vom Ende der 80er, als ich mich noch Jungspund schimpfen durfte. - Intro
This Anglo-German duo might well have similarities to La Roux, in that they make female vocal-led electro pop, but don't for a minute think this is going to score any lame Brit Award nominations. Both the original, and remixes by the likes of Fukkk Offf, have a much deeper purpose than an epic Student Union fave. With remixes of Digitalism, The XX and Zoot Woman to their name, Popular Damage are likely to score well with all La Roux fans who are sick of hearing her whining. - IDJ Magazine
POPULAR DAMAGE – Top Hits of the USA (EP)
Label: Electroreptil
Release: 16th July 2008 (digital-only)
In August 2007, the past members of electro-rockers "Last Call For Disco" and the postrock act "Lux" came together to create Popular Damage. Since forming, the trio have put out an enormous musical roster (taking the form of various EPs) and have left us quite speechless after intense and emotional support slots for acts such as Dúné (Denmark), The Whip (UK) and The Rakes (UK).
Popular Damage know better than most metropolitan bands how to create clever, indie compatible dancefloor hits a la Justice, Daft Punk or New Young Pony Club. But they do it combining a pop appeal associated with the likes of Madonna or Goldfrapp and the charismatic voice of singer Nadine Raihani.
The self-produced EP "Top Hits of the USA" will come out on the 16th of July 2008 on the small electronic label "Electroreptil" as a digital-only release, which will be available on all the relevant download platforms.
The four songs including the elegantly impulsive Single "Everybody got young (in 2001)” as well as their stunning interpretation of a Tegan and Sara track ("The Con") seamlessly take up where the previous releases left off: both introvert and extrovert, modern and timeless.
Written by Thomas Stern / www.popmonitor.de - Popular Damage
Man wird ja nur so zugeschissen mit Musik: allegenwärtig. Internet und so. Das führt zu einer gewissen digitalen Verwahrlosung auf den Festplatten dieser Welt. Kunst wird zu Content. Aber Popular Damage sind schon seit geraumer Zeit eben nicht nur in irgendeinem virtuellen Ordner abgelegt, sondern auch im Kopf präsent. Bildsprache: wie New Order in sexy oder Snap ohne Großraumdisco. Es ist einfach Popmusik. Oder so ähnlich, vielleicht vorab ein bisschen viel große Worte. Aber zwei Fakten sind, dass erstens “Everbody got young in 2001″ ein Hit ist und dass sie zweitens vor geraumer Zeit ein spitzen DIY-Video gedreht haben. - Jan Schimmang, popmat.net
Kurz bevor sie ihr "Einjähriges" feiern, gibt es im Hause Popular Damage noch einen weiteren Jubelgrund: "Top Hits Of The USA" heißt der, und stellt die neue EP des Berliner Trios dar.
Doch auch wenn ihre MySpace-Seite innerhalb dieser knapp zwölf Monate ihres Bestehens bereits zig-tausenden Zugriffen inklusive begeisterter Hörer und Downloader standgehalten hat: Ein gutes Stück Wegstrecke dürften Bassist Stephan Hengst, Drummer Fabian Hoffmann und Sängerin/Samplerin Nadine Raihani noch vor sich haben, bevor der Titel des digitalen Schmuckstückes Wirklichkeit wird. Immerhin - die allenthalben eingeheimsten bisherigen Kritiker- und Fanmeinungen waren fast durchweg positiv. Das wiederum verwundert kaum, ist doch der elektrisch-elektrisierende Elektropop der drei eingängig und treibend wie nix Gutes.
Das Rezept dahinter scheint einfach zu sein: Man nehme zwei ehemalige Mitglieder einer "klassischen" Indie-Rock-Band (Stephan und Fabian spielten beide einst bei Last Call For Disco), suche sich einen Mann fürs Feine im Hintergrund (Allesandro heißt dieser ursprüngliche Vollzeit-Pop-Schädiger Allessandro, der aufgrund einer Prioritätenverschiebung zwar nicht mehr "offiziell", dank einer Herzblutbindung aber dennoch als "vierter Schaden" dabei ist), und stelle all dem eine "Lyrics- und Bandnamenbeauftragte" (so Popular Damage in einem popmonitor-Interview) vornan, die zudem auch noch die catchy Vocals, Samples und die anfallenden Gitarrenarbeiten übernimmt. Und so kommt dann Nadine ins Spiel. Die ist nicht nur unter dem Nom-de-Plume Who Stole The Kitten als Solo-Elektro-Künstlerin unterwegs, sondern Dank einiger Jahre Erfahrung mit der Berliner Post-Rock-Combo Lux ebenfalls ein abgebrühter Hase, was das grundlegende Handwerk betrifft.
Dank der inzwischen fast als "Mainstream" zu bezeichnenden, ehemals alternativen Popularisierungsideen "Download" und "Internet" schafften es Popular Damage binnen weniger Monate nicht nur auf unzählige iPods, sondern sogar ins Vorprogramm der Rakes, drehten ein - zugegebenermaßen sehr an eine nur unwesentlich unpeinlichere Version des FatBoy Slim-Spackentanz-Clips "Praise You" erinnerndes - Video zum Song "Easy Money" sowie diverse andere Kurzstreifen, veröffentlichten drei EPs, und - ja, und nun also "Top Hits Of The USA".
Das gibt es derzeit in einer kurzweiligen, mit diversen lustigen Sprachsamples verfeinerten Preview-Überblicksversion auf der offiziellen MySpace-Seite der Band zu hören. Und selbst angesichts dieser verhältnismäßig kargen Brosamen, die dort in knapp zwei Minuten der hungrigen Meute vor die Füße gestreut werden, lässt sich erahnen, dass das Trio einen gewaltigen Sprung nach vorne vor sich hat. Die "Top Hits" klingen tatsächlich wie solche: Pop und Tanzfläche in einem, wuchtig und filigran zugleich, so süß wie selbstbewusst, und - tatsächlich: international durchaus konkurrenzfähig. Mal schauen, manchmal ist es ja nur ein kleiner sprichwörtlicher Funke, der das ebensolche Faß zum Überlaufen bringt. Und wer weiß, ob genau der Popular Damage nicht vergönnt ist. Das nötige Motto haben sie sich jedenfalls auf die Fahnen geschrieben - bzw. im Preview verankert -, um bei der angepeilten Zielgruppe zu landen: "Don't really waste your time trying to analyze it". Ganz genau! Nicht analysieren, sondern genießen! Ihr wisst ja, wie der Spruch mit dem befreiten Hintern und dem folgsamen Hirn geht, oder?
Ralph Schlegel - www.motor.de / Ralph Schlegel
Don’t they have a half-year jubilee?! Yalla yalla! Our Berlin online-pickups Popular Damage shoot over 2 new tracks, that make our head bleep bleepy beeps. Lingering in familiar habitat with likeable “I know my stereo” they ease our pulse and fear, proving not being no one-hit-no-hear-never-again-wonder. We just don’t know how they do, but the loops, drums and vocals make our feet dither to midnight.
After that, with a deep breath, they come around the corner with a novel genre for knowing them. “Let me in the flat Pat” is a delight mixture of their rocking electrobusiness smashed out with petite parts, reminding me of better shake my sassy ass. Oh, it seemed the first track repaired my headphones, magical. I missed my lunch, but Popular Damage was that friendly inboxing us a higher-quality version of both tracks. Four to the floor! - www.thefastlife.org
Man wird ja im Netz mit so einigen Bands ohne Plattenvertrag zugedröhnt, die hoffen, die Synergien des Webs für ihre Publicity nutzen zu können. Auch die hier spielte auf einmal auf dem Monitor. Wirklich zufällig und keinesfalls aufdringlich. Stattdessen allerdings wirklich empfehlenswert.
iel gibt es noch nicht zu schreiben, die Bandhistorie reicht gerade einmal rund vier Monate zurück als sich Mitglieder der Bands Last Call For Disco und Lux zu dem gemeinsamen Projekt Popular Damage zusammen taten. Umso erstaunlicher der schnelle und echt hörenswerte Output: drei Songs der EP „Live Against Logic“ stehen auf der verlinkten Seite zum kostlosen Download bereit. Kristallklarer Electro-Pop, ohne große Schnörkeleien. Client scheint man zu schätzen und hat sich auch geflissentlich durch die 80er Jahre gehört. Eurythmics und so. Nicht unbedingt neu, aber sie haben was draus gemacht.
Beispielsweise auch ein gutes Low-Budget-Video, das es auf besagter Seite ebenfalls zum Klicken gibt. Aerobic und so. Und wenn man dann vielleicht in ein paar Monaten liest, dass das alles mal mit ein paar Free-Tracks im Netz begonnen hat, darf man das ausnahmsweise mal unkritisch glauben. Denn viele Plattenfirmen übertreiben da bekanntlich mittlerweile ein bisschen oder helfen gar marketing-mäßig etwas nach. Legenden und so. Aber es gibt heute ja auch noch autonome Vertriebsmodelle wie Radioheads „Rainbows“ aufgezeigt hat. Für junge Bands wie Popular Damage gestaltet sich das natürlich erstmal wesentlich schwieriger. Weil mit "Easy Money" ist das für eine Band eben nicht so einfach. Dennoch, das hier ist allerdings ein guter Anfang. Verbreitung und so. - Jan Schimmang / tonspion.de
Was hat die Musik von POPULAR DAMAGE mit der Reise nach Jerusalem zu tun? Welcher Film wäre die Band, wäre sie im falschen Körper geboren? Und wofür interessiert sich das Trio außer Musik noch? Das und mehr im Interview mit unserem Act des Monats Februar 2008.
Es gibt Bands, deren Musik man durchaus bewundert, die sich aber im Interview langweilig und unsympathisch präsentieren. Andere Musiker wiederum sind so nett, dass man ihnen allen Erfolg der Welt wünscht, obwohl man sie musikalisch völlig uninteressant findet. Und dann gibt es da von Zeit zu Zeit Bands, die nicht nur sympathisch sind, sondern auch noch verdammt gute Musik machen. Zu letzteren gehört das Berliner Elektropop-Trio POPULAR DAMAGE, das mit seinen knarzenden Synthietönen, eingängigen Pop-Melodien und einer charmanten Sängerin die ganze Weite des unendlichen Dancfloors zwischen Justice und Madonna abdeckt.
Die Bandgeschichte ist genau so jung wie vielversprechend: Stephan und Fabian zeichneten vormals für Bass und Schlagzeug bei der Indie-/ Glamrockband LAST CALL FOR DISCO verantwortlich, Nadine sang bei den Elektro-/ Postrockern von LUX. Der gegenseitige Kontakt bestand, seit Fabian einmal bei LUX als Schlagzeuger vorgespielt hatte und intensivierte sich nach dem Auseinanderbrechen der jeweiligen Projekte im Sommer 2007. "Es haben sich einfach die richtigen Bands zur richtigen Zeit aufgelöst," sagt Fabian, als wir die drei in einem Café im Prenzlauer Berg zum Interview treffen.
popmonitor.berlin: Zunächst zur aktuellen Bandbesetzung: Ihr habt als Quartett begonnen und seid nun zum Trio geschrumpft. Was war der Grund dafür und gab es die Überlegung, sich wieder jemanden dazuzuholen?
Fabian: Alessandro, der am Anfang bei POPULAR DAMAGE dabei war, stand als Electro-DJ und Designer irgendwann vor einem Zeitproblem und der Entscheidung: Entweder richtig oder gar nicht. Nach seinem Ausstieg ist er aber weiterhin als inoffizielles Mitglied dabei und erstellt für uns Layouts, Designs und Ähnliches. Ein Ersatz stand eigentlich nie wirklich zur Debatte. Eine Band ist ja ein total fragiles Gebilde und zwischen uns stimmt es einfach genau.
popmonitor.berlin: Fabian und Stephan, ihr kommt ja eher aus der klassischen Rockbandbesetzung, wie entstand die Idee, ins elektronische Fach zu wechseln?
Stephan: Ich habe zwar in letzter Zeit immer mehr elektronische Musik gehört, hatte aber selbst noch nichts in dieser Richtung gemacht. Nach LAST CALL FOR DISCO kam für uns aber gleich die Frage auf, was möchten wir jetzt machen? Fabian war da im Grunde der Initiator, der sofort Bock hatte, Musik zu machen.
Fabian: Wir hatten zwar Lust auf "Alarm", ich kann aber kein bisschen Gitarre spielen. Und da ich mir gerade einen Synthesizer gekauft hatte, nahm die Idee dann langsam Formen an.
popmonitor.berlin: Nadine, du machst ja schon länger Elektromusik, was ist für dich neu an der Zusammenarbeit mit den beiden?
Nadine: LUX ist ja eher in eine Postrockrichtung gegangen. Und auch wenn das für mich eine sehr schöne Zeit war, war die Musik doch oft anstrengend - für das Publikum, wie auch für die Band selber. Für mich war es ein Anreiz, etwas zu machen, wo der Funke direkter überspringt - gerade auch live - wo Leute sich nicht erst lange reinhören müssen.
popmonitor.berlin: Jetzt, gerade einmal ein halbes Jahr nach Bandgründung, stehen bereits einige Konzerte, unter anderem als Vorband von THE RAKES zu Buche. Dazu erscheint nach Live Against Logic und V.2.0 nun schon die dritte EP V.2.1. Ohne langes Suchen kann man sich im Web außerdem neun oder zehn Lieder von Euch herunterladen. Andere Bands brauchen für so ein Pensum Jahre, wie macht Ihr das?
Nadine: Ich glaube, wir arbeiten vor allem darum so zügig, weil wir den Kopf freibekommen wollen für andere Songs, darum schließen wir die Lieder einfach nach einer gewissen Zeit ab.
Fabian: Manchmal merken wir, wir haben noch Luft nach oben, aber bevor wir uns ein halbes Jahr an einem Song aufhalten, machen wir in der Zeit lieber neue Songs.
Stephan: Uns hilft da wahrscheinlich auch die musikalische Erfahrung aus unseren anderen Bands. Es gibt eine klarere Linie und man kann besser beurteilen, ob etwas gut oder schlecht ist.
popmonitor.berlin: Ihr habt sogar ein Video zu 'Easy Money' gedreht, das man auf eurer MySpace-Seite ansehen kann und das mich von Stil und Ästhetik ein wenig an Fat Boy Slims 'Praise You' erinnert. Wer hatte die Idee dazu?
Stephan: Ich wollte gerne ein Video machen, und da die anderen damals keine Zeit hatten, hab ich das dann mit Freunden gemacht, die semiprofessionelle Tänzer sind. Die besondere Bildästhetik kam dann mehr zufällig zustande, weil wir außer einer qualitativ guten Kamera auch noch so ein Uralt-Teil hatten, das sich zudem noch als defekt herausgestellt hat. Hinterher haben wir dann die funktionierende Kamera nur noch dem Bild der anderen etwas angeglichen und heraus kam diese ganz spezielle Optik.
Fabian: Das ist auch ein gutes Beispiel, wie wir dieses hohes Arbeitstempo erreichen. Wenn jemand eine Idee hat, dann setzt er das einfach um. Nadine hatte auch vor kurzem gleich drei neue Songs im Gepäck, ohne dass jemand darum gebeten hat. So spornen wir uns gegenseitig an.
popmonitor.berlin: Hat sich inzwischen eine bestimmte Rollenverteilung bei der Entstehung der Songs eingespielt?
Fabian: Also zu Beginn war das alles noch etwas improvisiert. Wir haben zu Hause an ein paar Elektrosachen herumgebastelt, die wir Nadine gegeben haben. Sie hat dann alles voll gesungen und fertig war das. So ist z.B. der Song 'Connected' entstanden. Das war aber vor allem, um am Anfang in den Tritt zu kommen. Inzwischen sind wir da eingespielter und sitzen in der Regel alle drei zusammen an den Songs.
popmonitor.berlin: Stichwort Gesang. Nadine, deine Texte wirken oft sehr persönlich. Wie kommen die Texte, welche Themen sind für dich wichtig?
Nadine: Meistens ist das sehr spontan und die Worte kommen einfach so, wie sie kommen. Erst hinterher ergibt sich dann für mich häufig eine Bedeutung aus einzelnen Sätzen und Passagen. Zur Entstehungsgeschichte der einzelnen Songtexte kann ich also gar nicht so viel sagen, jeder hat da seine eigene Vorstellung.
popmonitor.berlin: Ihr habt mit 'Easy Money' und 'Smash Cash' gleich zwei Lieder, die sich offensichtlich auf Geld beziehen. Bereits beim LAST CALL FOR DISCO-Interview (Act des Monats März 2007) habt ihr die leise Hoffnung geäußert, bald von der Musik leben zu können. Ist Geld ein Thema für Euch?
(Gelächter)
Stephan: Es geht bei uns nicht unbedingt um Geld, aber schon um einen gewissen Erfolgswillen. Darum auch unser Engagement und der hohe Output. Wir wollen gerne spielen und unsere Musik mit anderen teilen, das steht für uns im Vordergrund. Bei LAST CALL FOR DISCO war das schon eher ein Thema. Die Entwicklung verlief dort am Anfang ziemlich rasant und die Erwartungen waren dementsprechend hoch.
popmonitor.berlin: Waren diese Erwartungen, auch ein Grund für das Auseinanderbrechen von LAST CALL FOR DISCO? Das kam für viele Beobachter ziemlich unerwartet und scheint ja auch nicht nur im Guten verlaufen zu sein.
Fabian: Also kurz gesagt, wurde die Situation auf einmal ziemlich unentspannt und festgefahren. Alle warteten auf den großen Ruhm und als der dann ausblieb kam von der anderen Seite irgendwann der Vorschlag auf, es einfach mal ohne Bass und Schlagzeug zu versuchen. Das ist im Grunde alles.
(Anmerkung der Redaktion: LAST CALL FOR DISCO bestätigten auf Anfrage "dass wir uns innerhalb der Band mit ständigen Diskussionen immer mehr ausgebremst haben und es immer unmöglicher wurde, unbeschwert kreativ zu sein und musikalisch weiterzukommen... So war die Trio-Besetzung der Weg, aus dieser Sackgasse herauszukommen und uns endlich wieder auf die Musik konzentrieren zu können.")
popmonitor.berlin: Um euch etwas besser kennen zu lernen nun ein paar kurze Fragen. Bitte antwortet spontan! POPULAR DAMAGE ist ein guter Bandname, weil:...
Stephan: ...er ambivalent, aber zugleich eingängig ist. Jeder hat da andere Vorstellungen und Assoziationen, wie "Pop" oder eben "Damage".
Fabian: Damit ist Nadine aufgekommen, unsere offizielle Lyrics- und Bandnamenbeauftragte.
Nadine: Wir hatten eine Liste und irgendwann war dann POPULAR DAMAGE übrig. Das ist mit dem Bandnamen ähnlich wie mit den Songtexten, alles ergibt sich irgendwie.
popmonitor.berlin: Was ist besser: 'Easy Money' oder ehrlich erarbeitetes Geld?
Stephan: Easy Money natürlich.
Nadine: Auf jeden Fall.
popmonitor.berlin: Euer Lieblingslied von POPULAR DAMAGE?
Stephan: 'Don't Get Mad Get Even'.
Nadine: Hmm. Zurzeit 'Let Me In The Flat Pat'.
Fabian: Schwierig. Ich hab ja gar keine Ahnung von unserer Musik (lacht). Also wenn ich Leuten etwas vorspiele, dann zuerst 'Connected'.
popmonitor.berlin: Ein Lied, das Ihr selber gerne geschrieben hättet?
Nadine: 'Rhythm Is A Dancer' (lacht). Das können wir auch spielen.
popmonitor.berlin: Eine Berliner Band, die man unbedingt kennen lernen sollte?
Stephan: Ich hab gerade FUGALO beim popmonitor.berlin:live gesehen, die fand ich super. Ansonsten vielleicht ENDLOS ENDLOS.
Nadine: Das sind unsere Proberaumnachbarn.
popmonitor.berlin: Gutes Stichwort: Was haltet ihr von der Berliner Musikszene?
Stephan: Ich glaube, es gibt viele gute Bands in Berlin. Mit einigen sind wir ja auch befreundet. Was mir manchmal ein bisschen fehlt, ist eine Szene von Bands, die zwar noch eckig und spannend ist, aber dazu auch poppig genug, damit Leute damit etwas anfangen können.
popmonitor.berlin: Was hat Eure Musik mit der "Reise nach Jerusalem" zu tun?
Nadine: (lacht) Das ist ein Spiel, das ich als "Musical Chairs" kennengelernt habe und auf der MySpace-Seite meines Soloprojektes WHO STOLE THE KITTENS unter der Rubrik "Klingt wie" erklärt habe. Das war aber eher ein Gag und hat keine tiefere Bedeutung.
popmonitor.berlin: Wenn Popular Damage ein Film wäre, welcher?
Fabian: Hmm. Vielleicht "Brazil".
Nadine: Das ist gut! (lacht)
popmonitor.berlin: Welche Dinge sind euch wichtig außer Musik?
Fabian: Musik!
Nadine: Musik!
Stephan: Musik! Also zuerst einmal interessieren wir uns unsere eigene Musik, dann für die Musik anderer und dann kommt alles andere.
popmonitor.berlin: Wir haben zurückgeblickt auf 6 Monate POPULAR DAMAGE, nehmt doch mal einen Ausblick auf die nächsten 6-12 Monate vor!
Stephan: Also bisher haben wir ja schon ein paar Konzerte gespielt, wo wir uns klar werden konnten, wo wir stehen, wo wir hin wollen und was wir verbessern können. 2008 würden wir gerne noch mehr spielen, auch außerhalb von Berlin. Da sind gerade Planungen im Gange - kann sein, dass sich dort bald etwas tut. Mitte Februar spielen wir jetzt erstmal im Grünen Salon und im April steht dann der popmonitor.berlin.live- Termin im NBI auf dem Programm. Da freuen wir uns schon sehr drauf!
- Arne Wellding. www.popmonitor.de
Discography
Dec 2009 - EP "The Royal Fly", Label: AWAL
Jul 2008 - EP "Top Hits of the USA", Label: Electroreptil
Jan 2008 - EP "v.2.1", self distributed
Dez 2007 - EP "v.2.0", self distributed
Aug 2007 - EP "Live against Logic", self distributed
Different radio airplays, e.g. Exclusive on XFM, MotorFM, Radio Fritz, BR Zuendfunk, Everybody Got Young from Top Hits of the USA on MotorFM, Radio Fritz and bigFM, Where The Action Is from v.2.1 on YouFM, Germany; Easy Money from Live against Logic on Radio Fritz, Germany; different college radio airplays.
Remixes for The XX, Nena, Zoot Woman, Digitalism, Miss Platnum, Tegan and Sara.
Photos
Bio
Popular Damage is a collaborative project between Manchester born Nadine Raihani and Berlin born and raised Stephan Hengst which formed in 2007 in Berlin. The two had crossed paths in Berlin's indie and post-rock scene playing in different acts and initially started Popular Damage as a side project for making electronic pop music, preferably danceable.
In summer 2008, they released the EP Top Hits of the USA, written and produced by Nadine. The track Everybody Got Young got the attention of blogs and indie radio playlists. End of 2008, they put out two unfaithful cover versions of tracks by Tegan and Sara and Digitalism on their Myspace page. These covers (Popular Damage Assimilations) circulated around Berlin, even receiving airplay without being released. In December 2008, the track Taken Away was hand-picked by Digitalism ("..so geil anders und einzgartig!") as one of the winning remixes for their featured Myspace Competition, which drew in over a 1000 entries.
Beginning of 2009, they were very warmly received at SXSW in the USA and described as "A poppier version of the Yeah Yeah Yeahs crossed with Daftpunk!".
In December 2009, they released their latest EP The Royal Fly with remixes by the likes of Fukkk Offf, Double Dragon and Beatshaker & Blender which brought them two European tours with Zoot Woman and Why? and remix enquiries by The XX, Zoot Woman, Miss Platnum and Nena.
The songs you can listen to exclusively here at Sonicbids are an excerpt of Popular Damage's first full legth album that is going to be released in early 2012.
Links